Datum
10. Feb 2025
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Hast du schon mal versucht, jemanden zu finden, der auf einem Einrad jongliert – und dabei noch ein Spagat macht? Genau so fühlt es sich oft an, wenn es darum geht, die Rolle des Product Managements in einem SAFe Agile Release Train (ART) optimal zu besetzen.
Man könnte jetzt sagen: „Kein Problem, wir ziehen die Beschreibung aus dem SAFe Framework und fertig!“ Aber lass uns ehrlich sein: Die Realität ist leider selten so simpel. Zwei Dinge sprechen klar dagegen:
Das SAFe Framework beschreibt nicht alles. Es ist ein hervorragendes Werkzeug, aber eben kein Zauberstab.
Die Realität ist kompromissbehaftet. Organisationen sind komplex und selten läuft alles nach Lehrbuch.
Wie finden wir also die richtige Person? Und wie positionieren wir die Rolle so, dass sie echten Mehrwert liefert? Hier sind drei mögliche Ausprägungen, die dir helfen können, die Rolle des Product Managements optimal an den Kontext Deines ARTs anzupassen.
Wenn dein ART ein klar definiertes Produkt repräsentiert, ist diese Rolle ein Volltreffer. Wir brauchen jemanden, der oder die das Produkt als Ganzes verantwortet und als zentrale Figur agiert. Das bedeutet:
Fokus auf die Kundensicht: Diese Person investiert viel Zeit in die Entwicklung einer überzeugenden Value Proposition.
Klarheit in der Vision: Eine starke Product Vision und Roadmap mit dem Ziel, echte Wirkung (Outcomes) beim Kunden zu erzielen.
Produktdenken: Der ART wird als Einheit wahrgenommen – der Kunde sieht ein Produkt, nicht eine Ansammlung von Funktionen.
Typische Herausforderungen: Es braucht starke Leadership-Qualitäten und einen klaren Fokus auf Ergebnisse, nicht nur auf Outputs.
In manchen Organisationen ist der ART weniger ein einzelnes Produkt als vielmehr ein Verbund von Anwendungen. Hier braucht es jemanden, der oder die übergreifend denkt:
Abhängigkeiten managen: Technische und fachliche Überschneidungen zwischen den Teams erkennen und auflösen.
Blinde Flecken beseitigen: Was wird übersehen? Wie bleibt die User Experience konsistent?
Synergien fördern: Diese Person sorgt dafür, dass alles reibungslos ineinandergreift.
Typische Herausforderungen: Die Balance zwischen den Bedürfnissen einzelner Teams und dem Gesamtbild kann schwierig sein.
Hier steht die interne Vernetzung im Vordergrund. Diese Person ist das Sprachrohr des ART in die Organisation hinein:
Stakeholder-Management: Viel Zeit wird in den Aufbau und die Pflege von Beziehungen innerhalb der Organisation investiert.
Entscheidungskompetenz: Die Person hat das Vertrauen und die Autorität, wichtige Entscheidungen zu treffen.
Delegation: Die eigentliche Produktentwicklung und Koordination wird auf andere Rollen verteilt (z. B. Product Owner, Release Train Engineer, System Architect).
Typische Herausforderungen: Es kann schwierig sein, die Balance zwischen interner Vernetzung und Produktfokus zu finden.
In der Praxis wirst Du oft alle drei Ausprägungen in einer Person vereinen wollen – und genau hier wird es schwierig. Niemand kann alles perfekt abdecken. Das Wichtigste ist, die Stärken der Person zu nutzen und die Aufgaben sinnvoll zu delegieren:
Delegation: Befähige Product Owner, überlasse ihnen Details und halte selbst die richtige Flughöhe.
Klarheit schaffen: Vermeide ein Gremium von Product Managern, denn das führt oft zu zusätzlicher Komplexität und Unklarheiten in der Kommunikation.
Ein gut besetztes Product Management ist wie der Kapitän eines Schiffs. Sie oder er kennt das Ziel, koordiniert die Crew und hält den Kurs. Doch nicht jeder Kapitän ist ein Experte für jede Schraube an Bord – und das ist auch gut so. Delegiere, nutze Stärken und finde die Balance.
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