09.02.2020 | Rico
Betrachten wir die Product Owner Rolle gemäss Scrum Guide, lässt die Rollenbeschreibung viel Interpretationsspielraum zu, was zum Beispiel zum Aufgabengebiet des Product Owner gehören sollte. Vielen Unternehmen fällt es daher schwer, diese Rolle entsprechend zu positionieren.
Nachfolgend wollen wir vier Bereiche betrachten, welche über das übliche Verständnis der Product Owner Rolle in den Unternehmen hinaus gehen. Um einen einfacheren Einstieg in die jeweiligen Bereiche zu ermöglichen, sind exemplarisch einige Methoden, Praktiken und Tools aufgeführt.
Habe ich eine Strategie, wie ich die Marktleistung auch in Zukunft erbringen kann? Sprich habe ich Produkt-Weiterentwicklungen und Nachfolge-Produkte in der Pipeline?
Verfolge ich bei den einzelnen Produkten eher eine Outside-in oder Inside-out Strategie?
Sprich, lässt sich durch Anforderungserhebung feststellen, was entwickelt werden soll (Outside-in) oder habe ich als Unternehmen einen Markttrend oder eine eigene Stärke identifiziert, welche ich zu einem Produkt ausbauen möchte (Inside-out)?
Für jedes Produkt, sowie die übergeordnete Marktleistung sollte ein ausgearbeitetes und aktuelles Business Model Canvas bestehen. Business Model Canvases bieten sich zudem an, verschiedene Varianten einfach miteinander vergleichen zu können.
Ist die Organisation so strukturiert, dass die einzelnen Bereiche und Teams optimal zusammenarbeiten können? Sind die internen Abläufe wertorientiert ausgerichtet und effizient?
Idealerweise würden wir nicht mehr von Projekten sprechen, sondern von einem Produktlebenszyklus. Sind Aufgrund des Umfeldes Projekte nicht zu vermeiden, sollte der Agile Product Manager über diesen stehen, resp. diese koordinieren.
Es gilt trotz aller Nutzerzentrierung Regeln, Gesetze und Richtlinien einzuhalten. Unternehmensinterne Compliance sind dahingehend zu prüfen, ob sie in der aktuellen Situation noch Gültigkeit haben - Weg von Regeln, hin zu Prinzipien
Nebst den klassischen Requirements Engineering Aktivitäten, ist es für den Erfolg eines Produktes zwingend notwendig den Benutzer von Tag 1 an eines Vorhaben mit ins Projekt oder eben noch besser in den Produktlebenszyklus mit einzubeziehen.
Das zu entwickelnde Produkt soll mit Hilfe der Benutzer ständig validiert werden und Learnings daraus sollen direkt umgesetzt werden.
Um iterativ und agil arbeiten zu können, ist der der agile Product Manager auf einen genügend kurzen Feedbackzyklus der Entwicklung angewiesen. Die umgesetzten Anforderungen sollen regelmässig und schnell validiert werden können. Das kann z.B. mit Continuous Integration und Test Automation erreicht werden.
Auch bei Unternehmen, bei welchem die Software-Entwicklung nicht im Zentrum steht, gilt es dennoch sein “Handwerk” zu verstehen. Sprich, wie gut sind unsere Arbeitsprozesse (Dienstleistung) oder unsere Fertigung (Hardware).
Das Ziel des Agile Product Managers ist es nicht, all diese Themen im Detail beherrschen zu können. Vielmehr ist er dafür bemüht die einzelnen Bereiche zu einem Team zusammen zu bringen und deren Aktivitäten in Einklang zueinander zu bringen.
Der Inhalt dieses Blogposts wurde im Rahmen eines Lego Serious Play Workshops erarbeitet, welcher durch einen unserer Agile Coaches moderiert wurde. Anbei eine kurze Impressionen aus diesem Workshop…